„… müsse sein Thennen und Vichtenholtz.
Doch komme darunter auch Ahorne Holtz,
das Püchenholtz sey zu hartt,
aber unter das Kohlholtz könne es auch zum Theil
mit gebracht werden.“
Faktor der Saigerhütte
Mit der Blüte der Städte im Hochmittelalter stieg der Metallbedarf. Mit dem um 1450 entwickelten Saigerverfahren konnten die Kupferschiefer besser ausgebeutet werden. Man „saigerte“, d.h. man entmischte das mit anderen Metallen vermengte Kupfer und gewann so zusätzliches schmiedbares Kupfer und Silber.
Im Mansfeld-Eislebener Bergbaugebiet am Südrand des Harzes gab es zwar Kupferschiefer aber nicht genug Energieressoucen. Deshalb wurden die Kupferschiefer nur grob ausgeschmolzen und in den 150
km entfernten, aber holzreichen Frankenwald gebracht. Dort wurden sie fertig verhüttet. 1462 entstand die Saigerhütte Gräfenthal
und kurz nach 1480 die Hütte bei Ludwigsstadt. Betrieben wurde sie anfangs von Leipziger, später von Nürnberger Handelsherren, die Geschäfte in ganz Europa machten.
In der bis dahin landwirtschaftlich geprägten Herrschaft Lauenstein gab es nun ein frühindustrielles Großunternehmen, das auch Auswirkungen auf die sozialen Strukturen hatte. 1588 waren auf der
Ludwigsstädter Saigerhütte und dem dazu gehörigen Lauensteiner Kupferhammer ca. 70 Personen beschäftigt. Dazu kam noch
eine sehr große Zahl an Holzmachern, Köhlern sowie haupt- und nebenberuflichen Fuhrleuten. In den Wirren des 30jährigen Krieges musste die Saigerhütte Ludwigsstadt ihren Betrieb einstellen. 1665
wurde auf dem Gelände ein Eisenhammerwerk errichtet.
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