„Die Anweisung werde getan nach Gestalt und solcher Gelegenheit
dass es den Gehültzen in der Herrschaft am unschedlichsten
und an nahen Orten anderst nicht dann wann das Holtz reiff,
und dasjenige so zur Flöß tueglich ausgescheret seye.“
Aussage der Herren von Thüna
Holz, sagte man einst, ist das „Brot der Wäldler“. Gemeint war, dass der große Holzreichtum des Frankenwaldes seine Bewohner recht und schlecht ernährte.
Der Transport von sperrigem Langholz auf dem Landweg war äußerst beschwerlich. Wasserläufe waren oftmals die einzige Möglichkeit des Holztransports. Weil die Oberläufe der Bäche eng waren,
verband man die langen Holzstämme zu schmalen „Grundkuppeln“ und flößte sie zu einem flussabwärts gelegenen Holzlagerplatz. Ab hier bot ein breiteres Flussbett die Möglichkeit, die Grundkuppeln
zu größeren Flößen zu verbinden. Jetzt konnten auch Oberlasten wie Bretter, Hopfenstangen und Weinbergpfähle aufgenommen werden.
Gewaltige Ausmaße hatten die Flöße auf Main und Rhein mit einer Länge von bis zu 130 Metern und einer Breite von bis zu 11 Metern. Sie schwammen auf den Flüssen entlang der großen, holzhungrigen
Städte bis in die Niederlande. In Schweinfurt zählte man im Jahr 1872 insgesamt 2086 „ganze Flöße“, die an der Stadt vorbei den Main abwärts fuhren.
Im 20. Jahrhundert endete die Flößerei im Frankenwald. Nach 650 Jahren war das Ende des einst blühenden Wirtschaftszweiges gekommen.
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