„Zum Kohlenbrennen seindt keine gewiese Örtter verordnet,
sondern die Köhler brennen solche, also sie angewiesen werden,
doch sey Ihnen zugelassen, Ihren Vortheil zu suchen,
damitt sie Wasser vnd Erden zu Leschung der Kohlen haben mögen.“
Oktober 1588, Aussage der Herren von Thüna
Riesige Wälder mit unvorstellbaren Holzmengen waren die ideale Voraussetzung, um im Oberen Frankenwald und im Thüringerwald Glashütten anzusiedeln und Köhlerei zu betreiben.
Für die Befeuerung der Glasöfen reichte die Hitze von Holzscheiten aus. Für die Schmelze der Erze und die Bearbeitung der Metalle waren höhere Temperaturen nötig und ein Brennstoff, der nicht rauchte: Holzkohle. In halbkugelförmigen Haufen (Meilern) wurden 15 bis 20 Ster gespaltenes Laub- oder Nadelholz aufgesetzt und mit Grassoden und Lehm luftdicht abgedeckt. Je nach Meilergröße schwelte das Holz zwei bis vier Wochen bis es zu Kohle wurde. Ein Ster Holz (1m³) ergab etwa 100 Kilogramm Holzkohle.
In der Rennsteigregion des Frankewaldes lassen sich noch heute auffallend viele historische Kohlenmeilerplätze nachweisen. In großen Mengen wurde das Handelsgut Holzkohle in die vielen Hammerwerke des Frankenwaldes sowie die Schmieden der Dörfer und Städte verkauft. Flurnamen wie „Kohlleite, Kohlholz oder Kohlstatt“ erinnern bis heute an die Köhlerei. Im Thiemitztal und bei Kleintettau schüren noch alljährlich ehrenamtliche Helfer einen Kohlenmeiler, um an den alten Berufsstand der Köhler zu erinnern.
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