Der Frankenwald ist reich an Zeugnissen einer bewegten Geschichte. Viel davon hat sich im Boden erhalten, wie Kohlplatten, Grenzgräben oder Hohlwege. Diese Orte, die das geübte Auge sieht, sind
meist nur Spezialisten bekannt. Sie sind nur zum geringen Teil erfasst, manche noch völlig unbekannt.
Die Forstwirtschaft ist heute hochmechanisiert und stellt damit unbeabsichtigt eine Gefährdung für Bodendenkmale dar. Deshalb ist es wichtig, den Bestand an Bodendenkmalen zu erfassen und zu
kartieren, um sie so zu schützen.
Im Jahr 2008 startete im Frankenwald eine Initiative von Heimatforschern gemeinsam mit dem Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten. Ziel war die Kartierung von Kulturgütern im
Wald, die den Forstleuten und Waldbesitzern Hinweise auf besonders achtsam und schonend zu bewirtschaftende Flächen geben soll. Die wissenschaftliche Betreuung des Projektes übernahmen die TU
München und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
In den vergangenen vier Jahren wurde so viel neues Wissen zusammengetragen und in Karten übertragen. Die Position historischer Grenzsteine wurde erfasst, die Lage von Erzgruben oder der Verlauf
von Altwegen beschrieben. Auch über 200 Meilerstätten wurden neu entdeckt. Mit der aufwändigen Kartierarbeit ist es gelungen, das „Archiv Boden“ besser zu schützen und für den Frankenwald
prägende Teile seiner Geschichte zu bewahren.